Stiepeler Verein für Heimatforschung

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Der Stiepeler Verein für Heimatforschung wurde am 16. April 1986 von folgenden Personen in der Gemeinschaftsgrundschule Stiepel, später in Gräfin-Imma-Schule umbenannt, aus der Taufe gehoben und dann unter der Registriernummer 2173 als gemeinnütziger Verein beim Amtsgericht Bochum zur Eintragung ins Vereinsregister angemeldet.

Projekte des Vereins

Eines der ersten größeren Projekte des noch jungen Vereines war die Restaurierung des Syberger Epitaphes (Friderich Matthias von Syberg,), das von 1698 bis 1952 in der Stiepeler Dorfkirche hing,um dann im Zuge der Restaurationsarbeiten abgehängt, in seine Einzelteile zerlegt und auf Haus Kemnade nicht gerade sachgemäß eingelagert zu werden.

Nur mit Hilfe der Kulturstiftung der Sparkasse Bochum gelang es , die nötigen Mittel für die Restaurierung aufzubringen und es nach aufwändigen Arbeiten der Restaurators Lerchl, Lippstadt, in den Museumsräumen von Haus Kemnade, dem Wohnsitz des Stifters wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.In größeren Ausstellungen nahm man sich in der Folgezeit u.a. Themen wie Stiepeler Schulen und Stiepeler Wirtschaften an. Bei allen Ausstellungen war das Gründungs- und heutiges Ehrenmitglied Willi Dickten federführend und griff dabei jeweils auf sein umfangreiches in Jahrzehnten zusammengetragenes Archiv an Dokumenten und Fotografien zurück.
2003 wurde wieder mit Hilfe von Spendern ein weiteres Denkmal, das Kriegerdenkmal auf dem evangelischen Friedhof, das der Inschrift nach an den Heldentod der Gefallenen des Krieges 1870 /1871 aus Stiepel erinnert, restauriert. Sowohl bei der Feierstunde zur Wiederherstellung des Denkmales wie auch bei allen folgenden Kranzniederlegungen jeweils zum Volkstrauertag steht allerdings der Gedanke im Mittelpunkt, unter dem es auch restauriert wurde: Als Mahnmal gegen den Krieg und als Gedenkstein aller Kriegsopfer gleich welcher Nationalität.Das wohl größte und aus heutiger Sicht auch erfolgreichste Projekt desVereines war die Restaurierung des „Huthauses“ (Betriebsgebäudes) des Stollenbetriebes Vereinigte Pfingstblume.

1856 gebaut, Anfang des 20. Jahrhunderts zum Wohnhaus umgebaut, 1999 unter Denkmalschutz gestellt, 2002 noch als Wohnhaus genutzt, wurde es 2004 in äußerst sanierungsbedürftigem Zustand von der Stadt Bochum angemietet und in tausenden Arbeitsstunden von einer kleinen Gruppe Mitglieder unter Leitung von Joachim Dickten wieder in ein kleines Schmuckstück verwandelt. Der außergewöhnlich positive Zuspruch von Mitgliedern und Besuchern ist die Bestätigung für eine außergewöhnliche Leistung.
Die Sparkasse Bochum stiftete dem Verein inzwischen (wir schreiben jetzt das Jahr 2014) einen Dachstuhl, der zu Demonstrationszwecken bei der durch sie organisierten Immobilienmesse Immobilia auf dem Dr. Ruerplatz aufgestellt wurde.
Dieser bildete die Grundlage für das neueste Projekt, das kurz vor der Realisierung steht.
Er wird einen Erweiterungsbau mit den Außenmaßen 8×6 m krönen, der sich in seiner Außenansicht in das historische Ensemble Betriebsgebäude und Stollenmundloch, beide denkmalgeschützt, einfügen soll und der Raum bieten soll, für Vorträge und Präsentationen mit Themen der unterschiedlichsten Bereiche sowie für Ausstellungen. Beides kann im bestehenden Betriebsgebäude durch die gegebene Platz- und Raumkonstallation derzeit nur sehr eingeschränkt erfolgen.
Der Baufortschritt wird sich primär durch die verfügbaren finanziellen Mittel und die möglichen Eigenleistungen zeigen.

2008 schließlich trieb der Stiepeler Verein für Heimatforschung anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stiepeler Dorfkirche die Stiftung eines Abendmahlkelches voran. Die bereits vorhandenen Abendmahlsgeräte wurden von den Patronatsfamilien, das älteste vollständige Abendmahlsgeschirr Ende des 17. Jahrhunderts von der Familie von Syberg, gestiftet.

Der neue von dem Bochumer Künstler Bernd Figgemeier entworfene und in der Weitmeraner Goldschmiede Feingehalt von Doris Kraft und Nicole von Berswordt Wallrabe gefertigte Kelch wurde am 6. April 2008 im Rahmen des Festgottesdienstes seiner Bestimmung übergeben.

Im gleichen Jahr folgten am 2.11.2008 noch die Patene (Zisterzienserkloster Stiepel) , die Hostiendose (katholische Pfarrgemeinde St. Marien Stiepel) und zum Abschluss des Kirchenjahres am 30.11.2008 die Kanne (ungenannter Stiepeler Bürger) und komplettierten das Abendmahlsgeschirr noch im Jubiläumsjahr .

Das letzte Projekt, die Bedachung des Malakowturmes Brockhauser Tiefbau konnte in enger Kooperation mit dem Knappenverein Schlägel&Eisen Stiepel Dorf 1884 am 29.Mai 2015 feierlich unter Beisein der Oberbürgermeisterin Frau Dr. Ottilie Scholz sowie Mitgliedern der Bezirksvertretung und der Verwaltung der Stadt Bochum und vielen Gästen mit einem Festakt abgeschlossen werden. Die Kosten für die Bedachung des denkmalgeschützten Malakowturmes der ehemaligen Zeche Brockhauser Tiefbau in Höhe von ca 90000 € konnten nur durch Spenden von Unterstützern und Sponsoren sowie die Hilfe der Bezirksvertretung und von Mitarbeitern der Stadtverwaltung gedeckt werden. Die Bedachung war erforderlich geworden, um die Erhaltung der Bausubstanz des einzigen im Ruhrgebiet erhaltenen aus Ruhrsandstein erbauten Malakowturmes sicherzustellen. Regen, Schnee, Frost und Pflanzenbewuchs im Mauerwerk (mittlerweile mit Hilfe der Feuerwehr größtenteils beseitigt)bedrohten mittelfristig den Bestand dieses Reliktes aus der Bergbauaera des ausgehenden 19. Jahrhundert. Größere Teuftiefen und die damit einhergehenden Kräfte, die auf das Fördergerüst wirkten, sowie die sich immer stärker durchsetzenden Stahlkonstruktionen bewirkten, dass Malakowtürme nur für einen Zeitraum von etwa 30 Jahren von Bedeutung waren. Heute gibt es noch 14 Malakowtürme im gesamten Ruhrgebiet. Es galt dieses einzigartige Wahrzeichen zu erhalten.